Informationen
Weiterführende Informationen zu Zahnspangen und Zahngesundheit
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Aktuelles zur Vertragskündigung der Salzburger Kieferorthopäden
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten!
Liebe Eltern!In den letzten Tagen und Wochen wurde in den Medien viel über die Gratis-Zahnspange in Salzburg und die Kündigung der Kassenverträge berichtet. Leider entsprach die Berichterstattung nicht immer den Tatsachen, wodurch Patienten falsch informiert und verunsichert wurden.
An unserem bei der Vertragskündigung im Juni 2018 gegebenen Versprechen hat sich nichts geändert:
Die im Rahmen der Gratis-Zahnspange in Behandlung stehenden Patienten werden zu den gleichen Bedingungen fertig behandelt, ohne dass ihnen Zusatzkosten entstehen würden.
Ab 1. Oktober 2018 werden neue Patienten von uns auf Wahlarztbasis behandelt. Je nach Schweregrad der Fehlstellung können Patienten bis zu circa EUR 3.600.- von der Kasse zurückerstattet bekommen (Stand 2018).
Die Zusage einer Salzburger Zahnklinik zur Weiterbehandlung von Kassenzahnspangen-Patienten eines in Pension gegangenen Kieferorthopäden hat mit unserer Vertragskündigung nicht das Geringste zu tun. Vielmehr freut es uns, dass nun für diese rund 300 Patienten, die von den anderen ausgelasteten Ordinationen nicht aufgefangen werden konnten, eine Lösung in Aussicht steht.
Nach mehr als drei Jahren ergebnisloser Gespräche mit der SGKK sahen wir Vertragskieferorthopäden nur noch die Möglichkeit einer Vertragskündigung. Nur so konnte die ständige Bevormundung und die vertragswidrige Einmischung durch die Kasse unterbunden werden.
Laut Vertrag ist der Kieferorthopäde für die korrekte Einstufung der Fehlstellung verantwortlich und haftbar. Die SGKK betont in einer Pressemitteilung vom 24.9.2018, dass sie, egal ob sie im Recht sei oder nicht, den Kindern zu einer Gratis-Zahnspange verhelfen wolle. Als Ärzte sind wir allerdings zu einer ehrlichen und objektiven Beurteilung verpflichtet. Schließlich wird die Kassenzahnspange mit Steuergeldern finanziert.
Zwar haben auch die Kollegen in den anderen Bundesländern mit den gleichen Problemen zu kämpfen, aber gerade in Salzburg ging das Vertrauen zum Vertragspartner SGKK völlig verloren, nachdem ein Kollege, der dem Druck der Kasse nicht nachgab, wegen Betrugs angezeigt wurde. Von diesem Vorwurf wurde er vor Gericht freigesprochen.
Wir bedanken uns bei unseren Patienten für ihr ungebrochenes Vertrauen und ihre Wertschätzung unserer Arbeit und freuen uns, uns künftig wieder uneingeschränkt auf ihre bestmögliche Behandlung und Betreuung konzentrieren zu können. Für weitere Auskünfte stehen wir natürlich gerne zur Verfügung.Ihre Salzburger Zahnärzteschaft
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„Gratiszahnspange“
Die Anspruchsberechtigung für eine Zahnspange auf Kosten der Krankenkasse wird vom Kieferorthopäden festgestellt. Als Grundlage zur Beurteilung dient der IOTN (Index of Orthodontic Treatment Need), der eine Einteilung der Behandlungsbedürftigkeit in 5 Gruppen ermöglicht.
Prinzipielle Voraussetzung für eine Anspruchsberechtigung ist, dass der Patient jünger als 18 Jahre ist.- Gruppe 1: kein Bedarf für eine Behandlung
- Gruppe 2: geringer Bedarf
- Gruppe 3: mäßiger Bedarf
- Gruppe 4: großer Bedarf
- Gruppe 5: sehr großer Bedarf
Prinzipiell hängen die Kosten vom Aufwand und der Dauer einer Behandlung ab.
Die Feststellung des IOTN-Grades nach §153a ASVG kostet EUR 65.-
Für interzeptive Behandlungen bei Kindern vor dem 10. Lebensjahr mit IOTN 4 oder 5 nach §153a ASVG werden EUR 1.200.- bis EUR 2.500.- verrechnet.
Für die Hauptbehandlung mit einer festsitzenden Zahnspange bei Jugendlichen mit IOTN 4 oder 5 nach §153a ASVG muss mit EUR 4.900.- bis EUR 7.500.- gerechnet werden, wobei die Summe auf mehrere Teilrechnungen aufgeteilt wird und eine Ratenzahlung möglich ist. -
S.O.S. - Was tun im Notfall?
Sollte sich ein Bracket lösen, Schleimhaut- und Zahnfleischreizungen, stechende Drahtteile oder Ähnliches auftreten, bitte nehmen Sie gleich mit uns Kontakt auf, damit in einem Sondertermin der Missstand behoben werden kann.
Sollte am Wochenende, zur Urlaubszeit oder zu sonstiger ordinationsfreier Zeit sich eine Notfallsituation im Sinne von Bracketverlust, stechender Draht etc. ergeben und Sie uns nicht erreichen können, wenden Sie sich bitte an Ihren Hauszahnarzt bzw. an das zahnärztliche Notdienstzentrum in Salzburg (Tel. 0662/ 87 00 22) in der Glockengasse 6. Dort können lockere oder störende Teile notdürftig entfernt werden. Bitte nehmen Sie zur Ordinationszeit dann sogleich Kontakt mit uns auf. -
Mundhygiene für Patienten mit Zahnspange
Eine umfassende Mundhygiene ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche kieferorthopädische Behandlung. Ist es schon aufwändig genug, ohne Zahnspange die tägliche Reinigung der Zähne perfekt auszuführen, so ergeben sich bei Zahnspangenträgern noch zusätzliche Erschwernisse.
Die Gefahr der Entstehung von Karies ist bei einer Behandlung mit festsitzenden Geräten größer verglichen mit Patienten ohne Brackets an den Zähnen. Daher sind während einer festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, die im Rahmen der Mundhygiene-Demonstration zum Behandlungsbeginn erläutert und demonstriert worden sind.Hier nochmals ein kurzer Überblick über die erforderlichen Mundhygienemaßnahmen für Patienten mit Zahnspange:
2x täglich Zähneputzen mit der herkömmlichen Zahnbürste (Hand oder elektrisch; empfohlen: elektrische Zahnbürtse mit Schalltechnologie)
Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta. Zusätzlich 1x täglich Verwendung von Zahnzwischenraumbürstchen zur Reinigung aller 4 Seiten eines Brackets und zur Pflege größerer Zahnzwischenräume. Für die engen Zahnzwischenräume ist die Verwendung von spezieller, zum Einfädeln geeigneter Zahnseide unerlässlich.
Bei Karies-Risikopatienten wird zusätzlich die Verwendung von fluoridhaltiger Mundspüllösung empfohlen.
Zur Behandlung von Reizungen und Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut soll eine Chlorhexidin-hältige Mundspülung verwendet werden.
Trotz aller Bemühungen und Hilfsmittel sind bei manchen Patienten (während der Behandlung) etwa halbjährlich professionelle Mundhygiene-Sitzungen zur Entfernung von Belägen, Verfärbungen und Zahnstein empfehlenswert, die wir für unsere Patienten zu einem vergünstigtem Preis anbieten. Bitte rechnen Sie pro Sitzung ca. 40 min. ein und wenden Sie sich bitte an Fr. Romana zur Terminvereinbarung. Bei Hochrisikopatienten sollten diese Sitzungen ca. alle 3 Monate erfolgen.
Schließlich ersuchen wir unsere Patienten noch, ihre Zahnbürste zu jedem Termin mitzubringen, um vor der Kontrolle noch Zähneputzen zu können. Kommen Sie bitte deshalb ca. 10−15 min. vor dem eigentlichen Termin.
Sollte am Wochenende, zur Urlaubszeit oder zu sonstiger ordinationsfreier Zeit sich eine Notfallsituation im Sinne von Bracketverlust, stechendem Draht etc. ergeben und Sie uns nicht erreichen können, wenden Sie sich bitte an Ihren Hauszahnarzt bzw. an das zahnärztliche Notdienstzentrum in Salzburg in der Bergstraße. Dort können lockere oder störende Teile notdürftig entfernt werden.Bitte bringen Sie zu jedem Termin Ihre Terminkarte mit!
Alle oben angeführten Zahnpflegeartikel zur Mundhygiene mit Zahnspange sind in der Stadtapotheke Hallein, Bayrhamerplatz, für uns auf Lager genommen und für Sie dort bequem zu beziehen.
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Aufklärung: Karies
Die Ursache von Karies (Zahnfäule) sind Zahnbeläge, in denen bestimmte Bakterienarten (z.B. Streptococcus mutans) ideale Lebensbedingungen finden. Diese Bakterien schädigen den Zahnschmelz durch aggressive Säuren, die ein Stoffwechselprodukt aus mit der Nahrung zugeführten Kohlenhydraten, vor allem Zucker, sind. Die Folge für den Zahnschmelz ist ein Verlust von Mineralstoffen, die durch Säuren herausgelöst werden.
Erstes Anzeichen für Karies sind milchig weiße Flecken an der Zahnoberfläche. Auch über die Nahrung (Fruchtsäfte, Obst, Erfrischungsgetränke) werden Säuren zugeführt, die gleichermaßen Einfluss auf den Zahnschmelz ausüben. Dieser Vorgang der Entmineralisierung ist reversibel, d.h. wenn die Wirkung der Säuren aufhört oder unterbunden wird, können über den Speichel wieder Mineralstoffe vom Schmelz aufgenommen werden. In der Phase, in der dem Zahnschmelz Mineralstoffe fehlen, ist er weicher als gewöhnlich und besonders empfindlich gegen mechanische Belastung, wie z.B. dem Abrieb durch Zahnpasta und Bürste beim Zähneputzen. Daher sollte mit der Zahnreinigung zumindest eine halbe Stunde nach dem Essen gewartet oder besser vor dem Essen durchgeführt werden. Nach dem Essen werden dann lediglich Speisereste mit Hilfe von Zahnseide und/oder Munddusche entfernt. Denn werden Zahnbeläge bereits vor dem Essen entfernt, sind keine Bakterien anwesend, die Zucker zu Säuren umwandeln können, womit die Entstehung von Karies erschwert wird.
Stoffwechselprodukte von Bakterien sind nicht nur für Karies verantwortlich, sondern auch für die Entstehung von Zahnfleischentzündung (Gingivitis), Zahnfleisch- und Knochenschwund (Parodontitis).
Werden Zahnbeläge jedoch nicht täglich vollständig entfernt, kommt es zu einer andauernden Säureeinwirkung auf den Zahnschmelz, die durch die Remineralisierung über den Speichel nicht mehr ausgeglichen werden kann. Der Schmelz wird an dieser Stelle in der Folge aufgelöst, und Bakterien können in das unter dem Schmelz liegende, nun ungeschützte Zahnbein (Dentin) eindringen und den Zahn zerstören („Loch" im Zahn).
2x täglich vor dem Essen Zähneputzen und nach dem Essen Entfernung der Speisereste sind die beste Vorsorge für ein kariesfreies Gebiss mit gesundem Zahnfleisch.
Die Zufuhr von Fluorid über die Zahnpaste macht den Schmelz widerstandsfähiger gegen Säuren und senkt somit die Kariesgefahr weiter.
Bedingt durch erbliche Veranlagung ist nicht jeder Mensch gleich anfällig für Karies, aber mit Hilfe einer täglichen gründlichen Entfernung der Zahnbeläge mit der Zahnbürste haben auch anfälligere Patienten eine Chance auf gesunde Zähne auf Lebenszeit!Zusammenfassend kann man sagen:
1) Nicht entfernte Zahnbeläge führen über Bakterien, Säurebildung und Auflösung des Zahnschmelzes zu Karies. Außerdem kann es zu Zahnfleischentzündung (das erste Merkmal dafür ist Zahnfleischbluten!) und Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis) kommen.
2) 2x täglich gründliche Entfernung der Zahnbeläge mit Zahnbürste und einer fluoridhältigen Zahnpasta und 1x täglich die Anwendung von Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume schützen wirksam vor Karies und Zahnfleischentzündung.
3) Zahnbeläge kleben fest am Zahn und lassen sich nur mit Hilfe der Zahnbürste entfernen! Mundduschen sind für die Entfernung von Speiseresten und die Massage des Zahnfleisches geeignet. -
Info zu Kieferorthopädie und Zahnheilkunde
Weiterführende Information zum Thema "Kieferorthopädie" erhalten Sie beim Verband Österreichischer Kieferorthopäden (VÖK).
Sonstige Informationen zum Thema "Zahnheilkunde" bietet die Salzburger Landeszahnärztekammer und die Österreichische Zahnärztekammer.